Sonntag, 23. Dezember 2012

Ein gesegnetes Fest

und ein paar frohe und erholsame Tage wünsche ich allen Dudelsack-Freunden und denen, die es erst noch werden ;-)

Wieder einmal liegt ein ereignisreiches Jahr hinter uns. Mit tollen Events, wunderschönen Momenten und natürlich ganz viel Musik auf der Great Highland Bagpipe.

Die letzten Woche hatten es noch einmal in sich: Zum einen spielte ich gemeinsam mit den Freunden von der Glen Regnitz Pipe Band beim Festumzug zur Eröffnung des Historischen Weihnachstmarkts auf Schloss Guteneck. War wieder schön dort, die Kälte hielt sich in Grenzen. Anders dagegen am Weihnachstmarkt der Partnerstädte in Nürnberg eine Woche später. Hier war es wirklich  kalt, obwohl es beim Spielen gar nicht so auffällt, solange die Finger und die Ringmuskulatur um den Mund einigermaßen vorgewärmt sind. Dem Auditorium, das teilweise aufgrund eines organisatorischen Missverständnisses über eine Stunde in der Kälte (ca. -7°C) ausgeharrt hatte, schien es zu gefallen. Zumindest bekamen wir herzerwärmenden Applaus - und am Ende auch körpererwärmenden Punch ;-)

Ein paar Engel auf Junggesellinnen-Abschied freuten sich über ein Extra-Ständchen (Foto by Jutta Rösner)


Später am Abend ging es dann weiter nach Erlangen. Dieter von Dudelsack Erlangen brauchte Unterstützung bei einem etwas anderen Auftritt. Im Erlanger Paisley wurde die T-Shirt-Kollektion von Disco Punk vorgestellt und wir durften die Modells - männlich und weiblich - auf den Catwalk pipen. Ein wirklich starkes Event mit tollen Modells, einem unglaublich dynamischen Tänzer und einer stimmgewaltigen Sängerin!

Ein Erinnerungsbild nach getaner "Arbeit".

Natürlich stehen auch für 2013 wieder "unverzichtbare" Veranstaltungen auf dem Programm eingefleischter Schottland-Fans: So wird es am Abend vor Fronleichnam wieder einen Schottischen Abend auf Schloss Guteneck und am 6.7.2013 den Ellwangen Tattoo mit internationaler Besetzung geben. Darüber hinaus stehen viele attraktive Ideen im Raum, deren Umsetzung aber noch nicht angekündigt werden kann. Es lohnt sich aber, immer wieder mal auf meine Homepage zu schauen. Dort werden die Hardfacts rechtzeitig bekannt gemacht.



In diesem Sinne nochmal ein Frohes Fest und einen gelungenen Start ins neue Jahr 2013:-)

Happy Piping!
Roland

Samstag, 10. November 2012

Andere Länder ...

... andere Sitten, heißt es so schön im Volksmund. Das dies für das Vereinigte Königreich besonders gilt, durfte ich am ersten November-Wochenende erfahren - denn beim  letzten Bandmeeting spielte ich mit der Crossed Swords Pipe Band zum traditionellen Guy-Fawkes-Bonfire im JHQ Rheindahlen auf.

Aufmarsch der Crossed Swords Pipe Band zum Bonfire im JHQ. (Foto: Joachim Hans)

Die hinter diesem Brauch stehende Geschichte ist schnell erzählt: Der Sprengstoff-Experte Guy Fawkes versuchte gemeinsam mit seinen  Mitverschwörern am 5. November 1605 den puritanischen König Jakob I. und das gesamte Parlament bei der Parlamentseröffnung in die Luft zu sprengen. Der Grund: Seit die Anglikanische Kirche Staatskirche im Vereinigten Königreich geworden war, wurden die Katholiken zunehmends unterdrückt und von den Puritanern aus Schlüsselpositionen verdrängt. Der Komplott wurde aber dank eines königstreuen Katholiken aufgedeckt und Fawkes mit gut 2,5 Tonnen Schwarzpulver in den Kellern des Parlamentsgebäudes gestellt. Auf der Folterbank gab er die Verschwörung schnell zu und seine Komplizen preis, sodass alle schnell ihre gerechte Strafe erhalten konnten.

Das Vorhaben hinterließ bleibenden Eindruck in der Bevölkerung. Selbst heute wird noch gescherzt, Guy Fawkes wäre der einzige Mann, der je mit ehrlichen Absichten ins Parlamentsgebäude gegangen wäre. Anlässlich der Aufdeckung des Komplotts finden im Vereinigten Königreich und auf britischen Stützpunkten sogenannte "Bonfire-Nights" mit Fackelumzügen, Feuerwerk und der Verbrennung einer Guy-Fawkes-Puppe statt. So auch im Joint Headquarter (JHQ) Rheindahlen bei Mönchengladbach und selbstverständlich spielten wir von der Crossed Swords Pipe Band ein paar Stücke bevor das Feuer mit der Puppe entzündet wurde. Den Leuten hat es gefallen, für uns Piper waren der kalte Wind und die steifen Finger eine echte Herausforderung.

Blick auf das Bonfire im JHQ. (Foto: Joachim Hans)
Generell macht die kältere Jahreszeit das Pipen im Freien nicht einfacher. Ehrlich gesagt: Ich brauch es nicht unbedingt, mache es aber natürlich, wenn gewünscht. Ende Oktober gab es in der Oberpfalz den ersten Schnee, sodass ich bereits auf einer Hochzeit in "weißer Kulisse" spielen durfte. Bei Feuerwerk und gefühlten -2°C ein trotzallem sehr schönes Erlebnis!

Happy Piping
Roland

Samstag, 29. September 2012

Gruppenbild mit Ski-Ass

Schon wieder ist geraume Zeit nach meinem letzten Post vergangen. Das heißt aber nicht, dass ich untätig gewesen wäre. Im Gegenteil: Der eine oder andere Auftritt stand an, außerdem habe ich seit August einen weiteren Schüler bekommen.

Ein Bräutigam entschloss sich, einen langgehegten Traum zu verwirklichen und die Great Highland Bagpipe zu erlernen. Ich muss sagen, gut so. Obwohl auch schon jenseits der 30, verblüfft er mich jedes mal aufs Neue mit seiner hohen Motivation und schnellen Auffassungsgabe. Wenn das so weitergeht geht, werden wir sicher noch viel Spaß zusammen haben! Das soll nicht heißen, dass meine anderen Schüler nicht motiviert und talentiert wären. Das sind sie alle - und es macht einfach Spaß mit ihnen zusammen das großartigste Instrument der Welt zu studieren. Bei absoluten Neulingen ist es halt nur besonders spannend!

Blick ins "Tal der Athleten". (© Foto Dieter Schnöpf)
Hoffentlich können wir schon bald in der Gruppe spielen! Wieviel Freude es macht, mit mehreren Pipes und auch Trommlern zusammen zu musizieren, zeigte wieder das Zusammenspiel mit den Geisenfeld Highlanders und Dieter und Benny von der Glen Regnitz Pipeband bei den Bavarian Highland Games im Bauernhof- und Wintersportmuseum von Marcus Wasmeier. Während die Athleten und Athletinnen ihren Länderkampf zwischen Bayern und Österreich austrugen, standen wir auf einer Anhöhe und sorgten mit unserer Musik vor der passenden Kulisse für echte Highland-Feeling. Ich fand den Ausblick auf die Berge beim Pipen übrigens besonders schön - so schön, dass mir bei  einem Solo glatt der zweite Teil einer Hornpipe abhanden kam.

Gruppenbild mit Ski-Ass. (© Foto Dieter Schnöpf)
Dem Hausherren, dem Ski-Champ vergangener Zeiten Marcus Wasmeier, schien es gefallen zu haben. Selbstverständlich immer noch topfit, erklomm der den Hügel, der wohl in manchen deutschen Landstrichen schon ein Berg wäre, und schüttelte uns die Hände. Ein Höhepunkt eines tollen Tages mit tollen Leuten!


Happy Piping
Roland

Freitag, 17. August 2012

Applaus ist des Pipers Brot

Fast zwei Monate sind nun schon seit meinem letzten Post vergangen. Das lag aber nicht daran, dass ich nichts mit dem Dudelsack erlebt hätte - im Gegenteil. Ich durfte einige sehr schöne Erfahrungen machen. Zum Beispiel war wieder das Event "Weiden träumt", bei dem die Geschäfte in der Weidener Innenstadt bis Mitternacht geöffnet haben und an allen Ecken Kunst in irgendeiner Form, leckeres Essen und Getränke geboten sind. Ich spielte an verschiedenen Stationen und konnte mich über mangelnde Aufmerksamkeit nicht beklagen.
Besonders schön fand ich ein Gespräch mit einem indischen Gentleman, der letztes Jahr den Royal Edinburgh Military Tattoo besucht hatte und mir versicherte, wie sehr er die letztjährige Show genossen hat. Ich glaube, er nahm mir nicht ganz ab, dass ich ein - wenn auch sehr kleiner - Teil dieser Show war, holte aber extra seine kleine Enkelin und wir erklärten ihr gemeinsam die Funktionsweise der Great Highland Bagpipe.
Ich kam auch mit einem US-amerikanischen Ehepaar ins Gespräch, das mir fast schon andachtsvoll zugehört hatte. Die beiden erzählten mir, dass ihre Söhne in den Vereinigten Staaten auch die GHB spielen - einer davon sogar in der Pipeband der Militärakademie in South Carolina (oder war es North Carolina?). Dagegen bin ich sicher nur ein kleines Licht, aber es scheint ihnen gefallen zu haben, und das macht mich doch ein wenig stolz.

Sehr bewegend war auch das Zusammenspiel mit einer Kirchenorgel anlässlich der Verabschiedung eines Pfarrers. Der Organist hatte mich angesprochen, ob ich nicht mit ihm zusammen Amazing Grace und Highland Cathedral im Gottesdienst spielen möchte. Bei einer gemeinsamen Probe fanden wir schnell heraus, dass Orgel und Pipe gut zusammen passen können und nach entsprechender Stimmarbeit vor dem Gottesdienst klangen die beiden Instrumente sehr schön zusammen. So schön anscheinend, dass nicht wenige Gottesdienstbesucher bis zum letzten Ton von Highland Cathedral blieben.

Diese Erlebnisse sind ein wichtiger Teil meiner Motivation, die Great Highland Bagpipe zu studieren und zu spielen. Die echte Zustimmung der Zuhörer!

Die Great Highland Bagpipe ist ein polarisierendes Instrument - und nicht jedem gefällt ihr charakteristischer Sound. Das ist auch gut so! Natürlich finde ich es schade, wenn der Bräutigam, dem ich sozusagen als Überraschung zu seiner Hochzeit geschenkt wurde,  mich nach drei Stücken bittet, mit dem Spielen aufzuhören, weil es recht laut wäre und er sich gerne mit seinen Gästen unterhalten würde. Aber das ist glücklicherweise ein Einzelfall. Den Brautleuten und Gästen der anderen Hochzeiten, bei denen ich die letzte Zeit gespielt habe, hat es gefallen. Sogar so gut, dass ich bei einer der Hochzeiten zum Essen bleiben "musste", um einige zusätzliche Einlagen zu spielen. Das habe ich sehr gerne gemacht!

Happy Piping
Roland


Dienstag, 19. Juni 2012

Schloss Guteneck 2012

Die Beschäftigung mit einem Musikinstrument kann meiner Meinung nach nur erfolgreich und befriedigend sein, wenn man sich intensiv und regelmäßig damit auseinander setzt. Das gilt in besonderem Maße auch für die Great Highland Bagpipe. Deshalb organisierte ich die letzten Jahre jeweils einen 2tägigen Workshop für dieses Instrument auf Schloss Guteneck bei Nabburg. Das Ziel: intensiven Unterricht genießen zu können, ohne durch die halbe Republik fahren zu müssen. Als Instructor wählte ich mit Thomas Zöller einen ausgewiesenen Fachmann - nicht zuletzt ist dieser der einzige deutsche Absolvent des Bachelorstudiengangs Traditional Music/Piping Degree des Royal Conservatoire in Glasgow.

Thomas Zöller erläutert die traditionelle Tradierung schottischer Dudelsackmusik. Foto: Marius Treutwein


Der inhaltliche Schwerpunkt des Workshops lag dieses Jahr auf Piobaireachd (gälisch für "Dudelsack spielen", englisch: Pibroch), der alten klassischen Musik für die Great Highland Bagpipe. Für mich eine der faszinierendsten Facetten der Pipemusik, da der Zuhörer auf eine musikalische Reise mitgenommen wird. Eine Reise,  bei der ein Thema ausgehend von der Urlar (gälisch für das englische Wort ground) verschiedentlich variiert wird bevor man zum Ende des Stücks wieder zur Urlar zurückkehrt. Gut gespielt entwickelt Pibroch auf einem gut gestimmten Instrument nicht nur fantastische Harmonien, sondern wirkt bis in die Seele - sowohl des Musikers als auch des Zuhörers.

Gruppenbild mit Dame: Die Pipes & Drums des Schottischen Abends. Foto: Marius Treutwein.

Natürlich fand im Rahmen des Workshops auch wieder ein Schottischer Abend statt. Burkhard Graf Beissel sorgte mit seinem Team für das ansprechende Ambiente im Ritterkeller von Schloss Guteneck, Walburga und Günter Graf vom Gasthaus Sorgenfrei für eine ebenso breit wie tief sortierte Whisky-Bar sowie die Pipes & Drums für echtes Highland Feeling. Über 200 Schottlandfans genossen die Darbietungen der Piper und Drummer - sowie der glänzend aufgelegten Sessionband, die mit Transatlantik Folk begeisterte. Das besondere Highlight des Abend war der virtuose Solo-Auftritt von Thomas Zöller, der die ohnehin schon sehr gute Stimmung im Ritterkeller zum Brodeln brachte!

Das Fazit aller Beteiligten: Sowohl Workshop als auch Schottischer Abend übertrafen die schon sehr guten der letzten Jahre. Da wird es schwierig, noch eins drauf zu setzen, doch alle des Organisationsteams stellen sich der Herausforderung und freuen sich schon aufs nächste Jahr!

Happy Piping
Roland

Montag, 28. Mai 2012

Euroceltes Straßburg

Dass schöne Dudelsackmusik sich nicht auf Schottland bzw. die Great Highland Bagpipe beschränkt, ist sicher nichts Neues. Aber gerade der Schottische Dudelsack, also die Great Highland Bagpipe, erfreut sich in ihren verschiedenen Traditionen einer ungebrochenen und stetig wachsenden Sympathie, die im wahrsten Sinne des Wortes grenzüberschreitend ist.

Die Teilnehmer des Workshops mit Robert Watt vor der Ornagerie/Straßburg
So führte mich meine Leidenschaft für die Great Highland Bagpipe und ihre Musik letztens nach Straßburg, zum Festival Euroceltes. Eigentlich ein bretonisches Festival - und da Irland und Schottland enge Verbindungen zur Betagne aufweisen, fand u.a. auch ein Workshop mit dem Weltklasse-Piper Robert Watt (Nordirland) und eine Competition für Pipes & Drums statt, bei der sich die Glen Regnitz Pipeband and Friends den 2.Platz im Open Grade sicherte.

Eine typische Bagad spielt sich vor dem Festumzug ein

Beim großen Festumzug durch die Straßburger Altstadt und ums Münster traf dann die schottische Dudelsack-Tradition auf die bretonische. Die Bretonen haben Bagad bzw. Bagadou (Plural), das sind Bands im Stil der schottischen Pipes & Drums, bei denen neben der Great Highland Bagpipe und den verschiedenen Trommeln auch Instrumente wie Bombarden, Klarinetten und Akkordeons zum Einsatz kommen. Das Ergebnis: Musik, die in Blut und Füße übergeht!


Glen Regnitz Pipeband and Friends mit Robert Watt

Mich hat diese Art von Pipe-Musik auf jeden Fall überzeugt, auch wenn ich mich zukünftig weiterhin der schottischen Tradition widmen werde. Und: Ich freue mich jetzt schon auf das Festival Euroceltes 2014!

Happy Piping
Roland


PS: Bitte nicht vergessen - am 6.6.2012 ist ab 19:00 Schottischer Abend auf Schloss Guteneck!



Dienstag, 1. Mai 2012

Schottischer Abend!

Es ist wieder soweit: Am 6.6.2012 findet auf Schloss Guteneck bei Nabburg wieder ein Schottischer Abend statt. War er die vergangenen Jahre der Auftakt zum jährlichen Dudelsack-Workshop mit Thomas Zöller von der Dudelsack-Akademie in Hofheim/TS., so ist er dieses Jahr in diesen eingebettet. Das hat den großen Vorteil, dass Thomas dieses Jahr auch am Schottischen Abend teilnehmen kann und uns - und darauf freue ich mich jetzt schon - mit seinem Können unterhalten wird. Als bisher einziger deutscher Absolvent eines akademischen Studiengangs in Schottland mit Schwerpunkt Great Highland Bagpipe ist er nicht nur ein sehr guter Lehrer, sondern ein mindestens ebenso guter Performer!


Ein weiteres Highlight: die vierköpfige Session-Band, die mit  Folkmusik von beiden Seiten des Atlantiks aufwarten wird. Ich habe die Jungs im Oktober in Selb im Vorprogramm der Tannahill Weavers gehört und war begeistert. So muss Folk sein!

Eine Neuerung gibt es dieses Jahr auch. Das schottische Lebenswasser wird diesmal von Walburga und Günter Graf vom Gasthaus Sorgenfrei in Altendorf angeboten. Dass die beiden vom Fach sind, versteht sich natürlich von selbst.

Ich freue mich schon darauf, am Schottischen Abend wieder viele Bekannte und Freunde zu treffen - und auch viele neue Leute kennen zu lernen. Bis dahin

Happy Piping
Roland


Sonntag, 26. Februar 2012

"Wenn ich jetzt Dudelsack lernen wollte,

was bräuchte ich denn da für den Anfang?"
Diese Frage wird mir regelmäßig bei Auftritten gestellt, oft fällt dabei auch der Namen eines einschlägigen Musikhändlers im Internet und natürlich die beliebte Auktionsplattform, die mit "3,2,1 ... meins" wirbt. Ich beeile mich in solchen Situationen dann gerne dabei, Licht ins Dunkel zu bringen: Das einzige, was Sie brauchen, ist ein Practice Chanter - und am Besten einen Lehrer!

Auf keinen Fall braucht man als Anfänger einen Dudelsack - und schon gar kein "Deko-Objekt" für ein paar Hundert Euros. Sicher: Gelegentlich kann man tatsächlich ein Schnäppchen machen. Aber das Risiko, den Einsatz in den Sand zu setzen, ist einfach zu hoch! Die einfachen Erkennungsmerkmale dieser Deko-Objekte, denn mehr sind diese Dudelsäcke nicht: Sie sind nicht aus African Blackwood, sondern meist aus einem helleren Holz (oft Rosenholz oder Pallisander). Oft stammen sie aus Pakistan. Ein wichtiges Indiz ist auch der Preis: Ein vernünftiges Instrument, selbst wenn es gebraucht ist, kostet je nach Machart ab ca. 600 Euro.
Und: Wer beginnt, die Great Highland Bagpipe (GHB) zu erlernen, braucht keinen Dudelsack!

Denn bevor es auf die GHB geht, wird erst einmal die Fingertechnik erlernt - und zwar auf einer Übungsflöte,  Practice Chanter genannt. Diese Anschaffung ist unumgänglich, der Practice Chanter begleitet einen das komplette Piper-Leben. Denn darauf wird die Fingertechnik trainiert und neue Stücke etc. einstudiert.
Eindeutig mein bester Practice Chanter: African Blackwood, standard, von Douglas MacPherson!

Auch Practice Chanter gibt es reichlich im Internet und beim Kauf sollte unbedingt auf Qualität geachtet werden. Denn das Gehör gewöhnt sich an das, was dem Practice Chanter entlockt wird, d.h. im schlimmsten Fall, lernt es, falsch zu hören. Ein großes Manko billiger Practice Chanter ist nämlich: Sie sind nicht nur unbefriedigend gebohrt, sondern lassen sich auch nicht stimmen,, - gestimmt werden muss der Practice Chanter aber.

Im allerbesten Fall fragt der potentielle Anfänger also einen erfahrenen Piper, was der empfiehlt und widersteht der Versuchung bei einer Online-Auktion ein Schnäppchen zu machen.

In diesem Sinne - Happy Piping!
Roland

Sonntag, 29. Januar 2012

Fair fa' your honest,

sonsie face,
Great cheftain o' the pudding-race!

So beginnt das Gedicht "Address To A Haggis" von Robert Burns, der am Mittwoch seinen 253. Geburtstag gefeiert hätte. Unzählige Werke, viele davon in seiner Mundart Scots geschrieben, verschafften dem Poeten aus Alloway in Ayrshire rasch Kultstatus - neben Sir Walter Scott wird er als Schottischer Nationaldichter verehrt. Zu Recht! Auch wenn sein bekanntestes Werk, das weltberühmte "Auld Lang Syne", wohl auf einem schon vorhandenen Lied basiert, seine Version ist weltweit von der internationalen Pfadfinderbewegung adaptiert und auf fast jeder Veranstaltung mit schottischem - aber auch britischem Charakter - wird seine "Neudichtung" als Lied der Freundschaft zum Abschied gesungen.
So auch am sogenannten Burns Supper: Einem Galadinner, in dessen Mittelpunkt neben dem Leben und dem literarischen Werk des Dichters auch der Haggis, eine besondere Spezialität der schottischen Küche, steht. Traditionell findet dieses Dinner am 25.01. oder dem darauf folgenden Wochenende statt und wird von Schotten und Schottlandfans weltweit gefeiert - oder besser gesagt: zelebriert! Je nach Größe der Veranstaltung mit viel Pipemusik, Rezitation Burn´scher Texte wie zum Beispiel "Tam o' Shanter", Highland Dancing, Whisky-Verkostung und vielem mehr.

  
3 Piper und 1 Haggis
Natürlich ist das Burns Supper auch eine "Pflichtveranstaltung" für Dudelsackspieler - und oft auch für deren Familien. Dieses Jahr lud Christoph, ein befreundeter Piper, zum Burns Supper im kleinen Familienrahmen: Den kleinen Kindern zuliebe zur Mittagszeit und ohne dem sonst üblichen Vorlesen einiger Gedichte. Aber mit 3 Pipern, die den Gang des leckeren Haggis ins Esszimmer musikalisch begleiteten. Danach schmeckte dieser gleich doppelt gut!

Happy Piping
Roland

Samstag, 7. Januar 2012

Ein gutes Neues Jahr 2012!

Das Neue Jahr begann wie das Alte aufhörte: Mit Dudelsackmusik! In der Woche nach Weihnachten hatte ich zwei Auftritte  - und an Silvester und Neujahr ebenfalls die Möglichkeit, vor Publikum zu spielen.

Besonders in Erinnerung wird mir dabei das Eisschwimmen in Herrieden bei Ansbach bleiben. Gut, es war mit 8-10°C nicht wirklich kalt für einen 1. Januar und schließlich musste ich ja auch nicht ins ca. 4,2°C kalte Wasser. Trotzdem: der Anblick der Schwimmer, einige davon tatsächlich nur in Badehose, ließen mich doch etwas zittern - und zwar schon bevor mir die feuchte Kälte unter den Kilt kriechen konnte.

Die Eisschwimmer von Herrieden. Copyright by Jörg Behrendt
Natürlich lag das auch zu einem guten Teil an der viel zu kurzen Nacht von Silvester auf Neujahr. Ich war bei einem befreundeten Dudelsackspieler in Erlangen eingeladen, mit dem zusammen das Neue Jahr natürlich mit Bagpipe-Klängen begrüßt wurde. Mit ihm ging es dann auch am nächsten Tag weiter nach Herrieden.

Die Piper in Herrieden. Copyright by Jörg Behrendt

Die sportliche Leistung der 22 Eisschwimmer ist bemerkenswert! Allein der Gedanke, in das kalte Wasser zu steigen, lässt mich jetzt noch Frostbeulen bekommen ;-)

Ein gutes Neues Jahr 2012 und happy piping!
Roland