Freitag, 19. August 2011

Der Kreis schließt sich!

Am 01.08. ging es dann los mit den Proben bzw. Rehearsals für die Massed Pipes & Drums, d.h. die vereinigten Dudelsackbands. Ich war schon sehr gespannt, auch ein bisschen angespannt. Schließlich wussten wir ja bereits, dass Crossed Swords 1 neben den Royal Scots Dragoon Guards (RSDG) und Crossed Swords 2 neben den Scot Guards (SG) laufen durften. Hatte mich innerlich auf die SG eingestellt, umso größer war die Freude, im Rank neben den RSDG mitzuspielen. Denn: Jeder der sich nur ein bisschen für Dudelsackmusik interessiert, kennt die Pipeband der RSDG, haben sie doch mit Amazing Grace als erste Dudelsackband die britischen und weltweiten Charts gestürmt!

Die Freude wich der Konzentration als es zur Sache ging: Erst wurden im großen Kreis alle Musikstücke von Pfeifern und Trommlern gemeinsam durchgespielt, danach die Formation erklärt und ohne Musik abgeschritten. So weit, so gut. Schwierig wurde es dann zur Musik zu marschieren und dabei das sogenannte "Dressing" (die Ordnung der Reihen) beizubehalten. Zumal mein Nebenmann von der Royal Army of Oman diesbezüglich recht eigenwillige Vorstellungen hatte. Ein paar professionelle Ermahnung durch Gordon Rowan, den Senior Pipe Major der Army, und Brian Alexander, den Senior Drum Major der Army, führten dann aber zum gewünschten Ergebnis.

 (Dieses Bild ist per Webcam von der heutigen Vorstellung und zeigt ein m.E. richtig gutes Dressing)

A propos Professionalität: Ich war ein bisschen unsicher, was mich auf einem schottischen Kasernenhof erwarten würde. Zuhause im Joint Headquarter gehörten bei den Proben lautsstarke Korrekturen dazu, und unser "Drill Sergeant" warnte uns vor seinen Kollegen im Heimatland der Great Highland Bagpipe. Dort wurde aber nicht wirklich gebrüllt, lediglich die allgemeinen Kommandos bzw. Ansagen an alle wurden entsprechend laut verkündet. Es reicht übrigens, wenn Brian nach erteilter Ansage mit einem Blick betont, dass er diese auch gerne ausgeführt hätte ;-)

 (Massed Pipes & Drums in der Formation eines Celtic Cross. Per Webcam von der heutigen Vorstellung.)

Irgendwie bekomme ich jetzt ein bisschen Heimweh nach Edinburgh, den Tattoo und die Band. Da ist es ein kleiner Trost, dass sich auf der offziellen Seite des Tattoos eine Webcam findet, durch die die Show in mein Wohnzimmer gelangt: Ohne Ton und in der Taktung alle 8-10 Sekunden ein neues Bild, aber besser als nichts. Die Musik habe ich ohnehin noch in den Ohren ;-) Ach ja, hier ist der link:
http://www.edintattoo.co.uk/about-the-tattoo/web-cam


Eine lustige Anekdote gibt es noch von meiner Heimreise in die Oberpfalz zu berichten: In meinem Flug von Edinburgh nach München traf ich Robert Watt, einen vielfach prämierten Dudelsackspieler aus Nordirland. Robert war mein Lehrer auf den ersten Winterschools, die damals noch von David Johnston und dem College of Piping, Glasgow, gemeinsam ausgerichtet wurden. Gerade die erste Winterschool 2007 kann als Grundstein meiner "seriösen" Beschäftigung mit dem schottischen Dudelsack angesehen werden. Da die Teilnahme am REMT 2011 wohl der Höhepunkt derselben war, schließt sich in gewisser Weise ein Kreis.

 (Robert Watt, mehrfacher Gewinner der Lorient Trophy)

Robert hat mit einer Band in Grad 3 an den Worlds teilgenommen und war nun unterwegs nach Österreich und zu einem Festival in die Schweiz. Er wird aber zum ersten Oktoberwochenende wieder nach Deutschland kommen, da er beim Workshop des Piper's Corner, Brüggen, unterrichten wird.

So, nun aber genug für heute, in Kürze mehr von den Rehearsal auf der Esplanade von Edinburgh Castle und natürlich von den Shows, an denen ich teilgenommen habe.

Happy piping!
Roland





Montag, 15. August 2011

Zurück aus Edinburgh

Jetzt ist das Abenteuer Royal Edinburgh Military Tattoo 2011 leider schon wieder vorbei - die letzten beiden Wochen aber waren toll! Irgendwie erscheint alles noch wie ein Traum: Der Start der Rehearsals am 1.8. in den Redford Barracks in Edinburgh ebenso wie die ersten Probeläufe auf der Esplanade von Edinburgh Castle und nicht zu vergessen die erste Show vor zahlendem Publikum.


Doch von Anfang an: Am 31.8. ging es mit Band Kollegen Dieter ab Erlangen nach München zum Flughafen - bei bestem Sommerwetter wohl gemerkt. Auch bei unserer Ankunft in Edinburgh war es angenehm warm und trocken. Dieser ersten positiven Überraschung folgte die nächste: das Zimmer in den Pollock Halls (gehört zur Universität von Edinburgh) war nicht zu klein und hatte alles was man braucht. Sogar eine kleine Pantry nebenan mit Kühlschrank, Microwelle, Wasserkocher und Bügelbrett. Besonders erwähnenswert ist der tolle Blick vom Balkon aus auf den Arthur's Seat.
Das Essen in der Campus-Kantine aber war die Überraschung des Abends: Ausgewogenes Essen, vielseitiges Angebot und überzeugendes Süßgebäck, was will man mehr! Gerade erfahrene UK-Reisende wissen, dass der Punkt Ernährung oft eine Schwachstelle bei Inselreisen ist ... Ein kurzes Briefing für die kommenden Rehearsal durch unsere Bandführung und ein Besuch im Campus-Pub rundete den Abend ab.


Nach einer unruhigen aber erholsamen kurzen Nacht und einem reichhaltigen Frühstück ging es dann am nächsten Tag zu den Redford Barracks. Doch davon demnächst mehr ...







Happy piping!
Roland