Montag, 23. Dezember 2013

We wish you a merry christmas...

we wish you a merry christmas,
we wish you a merry christmas -
and a happy new year ;-)


Piper im "Schnee".




Auch wenn weiße Weihnachten dieses Jahr wohl wieder ausfallen: Am ersten Advent gab es beim Eröffnungsumzug zum Historischen Weihnachtsmarkt auf Schloss Guteneck ein bisschen Schnee - und beim Candlelight Shopping in Kemnath eine Woche später deutlich mehr.

Leider mögen die Pipes diese Witterung gar nicht und klingen dann trotz gewissenhaftem Einspielen und Stimmen manchmal etwas schräg. Noch suche ich da nach der optimalen Lösung - deswegen spiele ich im Winter eigentlich nur ungern an der frischen Luft. Dank des positiven Feedbacks der Zuhörer macht es aber dann doch immer wieder Spaß. Vielen Dank dafür ;-)

Neues aus Kalau: Man sieht vor lauter Drones den Piper fast nicht ;-)

Ich wünsche allen Freunden der Dudelsack-Musik ein gesegnetes Weihnachtsfest und einen gelungenen Start ins Neue Jahr!

Happy Piping
Roland

Mittwoch, 20. November 2013

Abschlusskonzert der Dudelsack Akademie 2013

Habe gerade mit Entsetzen gesehen, dass mein letzter Post wohl vom 28. Juli ist - unglaublich wie die Zeit vergangen ist! Nicht, dass es nichts zu schreiben gegeben hätte. Im Gegenteil: Ich war sehr viel unterwegs, habe auf einigen schönen Hochzeiten gespielt und auf zwei Beerdigungen. Außerdem stand ja auch die Prüfungsvorbereitung für das PDQB-Level 4-Examen an. Die hat mich ganz schön in Beschlag genommen ;-)

Letztes Wochenende war ich in Hofheim zum jährlichen Abschlusskonzert der Dudelsack Akademie. Ein toller Abend mit einer Fülle von musikalischen Beiträgen, die wieder einmal zeigten, wie vielfältig Dudelsack-Musik sein kann: Die schottische Tradition kam dabei ebenso wenig zu kurz wie die mittelalterliche, auch bretonische Stücke wurden gespielt. Jeden einzelnen Beitrag entsprechend zu würdigen würde aber den Rahmen sprengen.

Besonders bemerkenswert fand ich aber neben dem mitreißenden Zusammenspiel zweier Smallpipes mit einem Akkordeon, den Beitrag von Marius, einem befreundeten Dudelsackspieler aus Regensburg. Er spielte uns Teile des Pibrochs Lament for MacDonald of Kinlochmoidart Nr.2 vor - nicht ohne aber davor die Urlar im schönsten Canntaireachd zu singen.

Marius beim Pibroch.
Natürlich spielte ich auch ein kleines Set, bestehend aus Rhu Vaternish (Slow Air), The Man from Skye (Hornpipe) und MacGuire's Jig (Jig). Die beiden Tänze waren wohl etwas schnell, insgesamt war ich aber nicht unzufrieden.

Ich beim Slow Air, Hornpipe, Jig-Set.


Der absolute Höhepunkt des Abends war das Recital von Glenn Brown, einem kanadischen Pfeifer von Weltklasse-Niveau. Ich durfte Glenn vor einigen Jahren während der Vorbereitung auf den REMT 2011 als sehr sympathischen Menschen, großartigen Pfeifer und tollen Lehrer kennenlernen. Deshalb freute ich mich besonders, ihn wieder ein Mal live erleben zu dürfen. Er spielte einige Sets, unter anderem die Urlar seines aktuellen Lieblingspibrochs sowie ein Stück, das er für verschiedene Taktarten selbst neu arrangiert hatte. Das alles auf einer sagenhaft gestimmten Pipe mit grandiosem Klang. In aller Kürze: Es war fantastisch!
Glenn und ich nach dem Konzert.
Ich hoffe, Glenn bald mal wieder zu treffen und hören zu dürfen. Vielleicht ja nächstes Jahr beim Abschlusskonzert der Dudelsack Akademie in Hofheim?!

Happy Piping
Roland



Sonntag, 28. Juli 2013

O Flower of Scotland

When will we see

   Your like again,

   That fought and died for,

   Your wee bit Hill and Glen,

   And stood against him, 

   Proud Edward's Army,

   And sent him homeward,

   Tae think again.

 
So schallte es mir letztens in Jena entgegen, als ich - zugegebenermaßen etwas genervt von einer Hoppelfahrt über schlechte Autobahnen und Parkplatzsuche - auf dem Weg zu einer Hochzeit im ersten Haus am Platze im Kilt durch die Stadt marschierte. Zwei "sonnenverbräunte" Kerls, in Muskelshirt und mit Bierflasche in der Hand stimmten die inoffizielle Nationalhymne Schottlands an, als sie meiner ansichtig wurden. Ich kam natürlich nicht aus und musste beweisen wie "schottisch" ich bin - und miteinstimmen.

Gemeinsames Singen in Jena: O Flower of Scotland

 Im Nachhinein ein echter Glücksfall, denn eigentlich habe dieses Stück nicht im aktiven Repertoire. So hatte ich dann die Melodie im Kopf greifbar, als der Bräutigam - auch ein echter Schotte - sich The Flower of Scotland als Zugabe wünschte. Dem Groom und der Hochzeitsgesellschaft gefiel mein Vortrag - und mir fiel ein Stein vom Herzen. Schließlich weiß ich, wie viel dieses Lied den Schotten bedeutet und ich wäre vor Scham im Boden versunken, wenn ich es in den Sand gesetzt hätte.

Eigentlich ist The Flower of Scotland noch gar nicht so alt - und doch schon ein ganz wichtiger Bestandteil der Tradition. Geschrieben wurde es von Roy Williamson, dem bereits verstorbenen Gründer der Folk-Band The Corries. In den 70er Jahren entdeckten es dann die schottischen Rugby-Fans für sich - und mittlerweile wird es vor offiziellen Spielen sowohl der schottischen Rugby- als auch Fußballmannschaft gespielt und gesungen. Es ist ein sehr patriotisches Lied, das den schottischen Kampf gegen England im allgemeinen und dem von William Wallace und Robert the Bruce gegen Edward Longshanks im speziellen behandelt. Besonders die letzten Zeilen spiegeln den Stolz der Schotten auf Roberts Sieg in der Schlacht von Bannockburn wieder. Mit der Flower of Scotland ist in diesem Zusammenhang übrigens nicht die Distel gemeint, sondern die junge Generation, die als "Blüte Schottlands" in diesem Kampf ihr Leben lassen musste. 
 
Happy Piping!
Roland

Dienstag, 9. Juli 2013

Should auld acquaintance ...

... be forgot 
and never brought to mind?
Should auld acquaintance be forgot 
and days of auld lang syne

For auld lang syne, my dear
For auld lang syne 
We'll take a cup o'kindness yet
For auld lang syne
 
 
Auld lang syne ist nicht nur eines der bekanntesten Lieder im englischsprachigen Raum - es ist sicher auch eines der schönsten! Es ist auch ein Abschiedslied - und als solches war es perfekt für den Abschiedsgruß der Massed Pipes & Drums an das Publikum des 6. Internationalen Tattoos in Ellwangen. Ein Abschied der wirklich emotionsgeladen war, schließlich fand die Musikschau in ihrer bisherigen Form zum letzten Mal statt.


Einmarsch der "kleinen" Massed Pipes & Drum zur Freitagsshow. Foto: Mario Hackstätter
Das erste Mal war ich 2005 als Zuschauer mit sehr beschränktem "Pipewissen" beim Internationalen Tattoo in Ellwangen. Damals faszinierte mich die Show, die große Tattoos wie z.B. den Royal Edinburgh Military Tattoo zum Vorbild hat. 2009 wusste ich schon mehr vom Pipen, war aber immer noch Zuschauer. 2011 war ich derart mit der Vorbereitung auf die Teilnahme am oben erwähnten REMT beschäftigt, dass ich leider nicht in Ellwangen spielen konnte. Umso froher bin nun, dass ich für 2013 zusagte, in den Reihen der 1. Revolution Pipes & Drums teilzunehmen. Zum einen, weil es eine tolle Gelegenheit war, Freunde wieder zu sehen, mit denen ich bei der Crossed Swords Pipeband musiziert habe, zum anderen weil es die letzte Show in dieser Form in Ellwangen gewesen sein sollte. Das Organisationsteam - mit u.a. Marco Kronenwetter von den Hohenloher Highlandern und dem unnachahmlichen Drillsergeant, Moderatoren und Dirigenten Jürgen Uhrig - hatte dies bereits vor einiger Zeit bekannt gegeben.

Eintunen mit den 1. Revolution Pipes & Drums. Foto: Mario Hackstätter
Leicht ist es ihnen nicht gefallen, den Tattoo aufzugeben. Schließlich stecken doch 12 Jahre ihres Lebens in dieser Veranstaltung. So sah man schon bei den Proben so manches Glitzern in ihren Augen. Und der eine oder andere Musiker hatte einen dicken Frosch im Hals.

Auch das Publikum nahm diese besondere Stimmung auf und feierte die Organisatoren mit stehenden Ovationen! Diese gab es am Ende auch für alle Beteiligten: die  Massed Pipes & Drums mit etwa 150 Musikern, für die Blasmusiker aus Frankreich, den Niederlanden und Deutschland und die Schweizer Trommelkünstler.
Es ist sehr schade, dass dies der letzte International Tattoo in Ellwangen gewesen sein soll. Aber: Man soll aufhören, wenn es am schönsten ist. Für mich persönlich war es unglaublich schön am 6. International Tattoo teilzunehmen - und sollte es wider aller Ansagen und Erwartungen doch eine 7. Auflage der Show geben, wäre ich wieder dabei!

Happy Piping!
Roland

Samstag, 27. April 2013

Schottentage auf Schloss Guteneck

Wie schon angekündigt, wird es auch 2013 wieder ein Event mit Schottischem Flair auf Schloss Guteneck geben. Bisher war das immer der Schottische Abend im Rahmen des jährlich stattfinden Workshops mit Thomas Zöller. Dieser wird dieses Jahr natürlich wieder ausgerichtet - und zusätzlich dazu die 1. offiziellen Bayerischen Meisterschaften in den Highland Games.


Foto by Marius Treutwein

Gestern stellten Jürgen Stickelbrock vom Deutschen Highland Games Verband e. V. (DHGV) und natürlich Burkhard Graf Beissel als Hausherr von Schloss Guteneck und bekennender Schottlandfan im Pressegespräch das Event vor, berichteten über den Weg von der Idee bis zur Verwirklichung und Jürgen führte gemeinsam mit seiner Frau Claudia die einzelnen Disziplinen vor. Allesamt Aufgaben, die auch von "Nicht-Athleten" bewältigt werden können, wie die Vertreterinnen und Vertreter der Medien eindrucksvoll unter Beweis stellten, denn alle Disziplinen wurden nämlich auch einmal "am eigenen Leib" ausprobiert.


Jürgen Stickelbrock betonte dabei den breitensportlichen Charakter der Veranstaltung und hofft auf rege Teilnahme. Ich bin leider mit dem Workshop und der musikalischen Gestaltung des Einmarsches der "Gladiatoren" fest verplant. Aber: Sollte jemand mit dem Gedanken spielen, ein Team zusammen zu stellen und teilzunehmen, stehe ich natürlich für Fragen und vielleicht sogar Tipps gerne zu Verfügung. Vorkenntnisse sind nicht notwendig - einzige Voraussetzung: alle Teilnehmer treten im Kilt an! Der muss aber nicht hochwertig oder gar maßgeschneidert sein. Laut Claudia Stickelbrock werden sogar Karnevals-Accessoires akzeptiert.

Die Pipes & Drums 2012. Foto by Marius Treutwein.

Hier nochmal die Fakten:

29. Mai: ab 19:00 Schottischer Abend mit Pipes & Drums, der Factoria Session Band, einer "schottischen Modeschau", lecker Essen und Whisky-Tasting. Eintritt frei!

30. Mai: 13:00 Eröffnung der Highland Games mit Pipes & Drums, außerdem: Schottische Spezialitäten im Pavillon und verschiedene Stände mit typisch schottischem Angebot. Eintritt 4 Euro!

Ich freue mich auf diese Events und darauf, wieder eine schöne Zeit mit alten und hoffentlich vielen neuen Freunden und Bekannten zu verbringen.

Happy Piping!
Roland

Der handgeschnitzte Piper

Auch wenn ich schon wieder länger nichts gepostet habe, hatte ich doch allerhand zu tun mit der Great Highland Bagpipe.

Besonders erwähnenswert ist da sicherlich das Engagement zu einer Beerdigung Ende März in Sachsen. Eigentlich spiele ich zu solchen Gelegenheiten nur sehr ungern. Der Verstorbene war aber ein großer Liebhaber der schottischen Dudelsackmusik, so dass es mir Pflicht und Ehre zugleich war, seinen letzten Gang musikalisch zu begleiten. Und als ob der Himmel dies honorieren wollte, schien die Sonne auf den windgeschützen Friedhof und hielt mich und die Pipes trotz Temperaturen um den Gefrierpunkt einigermaßen warm. Mein Spielen fand großen Anklang und nicht nur die Hinterbliebenen fanden, dass es der Beisetzung einen schönen und würdigen Rahmen gab. Solches Lob freut mich natürlich sehr, zeigt es mir doch, dass die Mühen auf dem harten Weg zum Piper nicht umsonst waren - und motiviert mich, diesen Weg unbeirrt weiter zu gehen.

Noch mehr freute mich aber ein Geschenk, dass ich nach dem Auftritt von den Hinterbliebenen erhielt: Der Verstorbene war nämlich nicht nur ein großer Fan der Great Highland Bagpipe, sondern auch ein leidenschaftlicher Schnitzer. Das Ergebnis: eine handgeschnitzte Figur eines Dudelsackspielers!
Ein ganz besonderes Geschenk: der handgeschnitzte Piper!

Natürlich steht außer Frage, dass der Holz-Piper einen Ehrenplatz erhalten hat! Er steht auf dem Schrank in meinem Esszimmer und sieht mir bei meinen Technikübungen mit dem Practice Chanter und beim Unterricht mit meinen Schülern zu.

Doch es gäbe noch viel mehr zu berichten, ein Vorbericht zu den "Schottentagen" auf Schloss Guteneck zum Beispiel wird in den nächsten Tagen folgen. So viel sei aber schon verraten: Burkhart Graf Beissel hat sich da wieder allerlei einfallen lassen!

Happy Piping
Roland

Samstag, 5. Januar 2013

Auf ein gutes Neues!

Ich wünsche allen Freunden, Bekannten und Schottland-Fans ein gesundes neues Jahr 2013 mit ganz viel Gesundheit - und natürlich viel Spaß und Erfolg beim Umsetzen persönlicher Vorhaben!

Einen meiner guten Vorsätze konnte ich gleich heute in die Tat umsetzen: Aktuell sind beide Pipes - die alte Lawrie und die nicht mehr ganz neue Sinclair - spielbereit eingestellt, gut gestimmt und es macht einfach richtig Spaß, sie zu spielen! Denke, dass ich damit einen wichtigen Schritt in Richtung meiner Ziele für 2013 gemacht habe - denn die Vorbereitung auf verschiedene Band-Events mit den Crossed Swords sowie meine eigene Weiterbildung als Piper bei der Dudelsack Akademie werden 2013 wieder große Anforderungen an die Instrumente und mich stellen.

Ein echtes Schmuckstück: meine "alte" Pipe von R.G. Lawrie.

Wie wichtig eine hochwertige und gut eingestellte Pipe ist, wird leider nur allzu schnell vergessen. Vielleicht hinkt der Vergleich etwas, aber wer würde die Alpen schon mit einem verrosteten Klapp-Rad überqueren wollen? Komischerweise haben aber viele deutsche Piper ihre ersten Gehversuche mit minderwertigen Instrumenten unternommen. Wohl eher aus Unwissenheit denn aus falschem Geiz heraus, aber wer kann sich nicht an die frustrierenden Momente mit seinem günstigen "Schotten" aus Pakistan erinnern? Wie diese Instrumente hergestellt werden und welche Tradition dahinter steckt, zeigt ein Bericht von BBC Asia, den kürzlich Benedict Groh von der Dudelsackschule in einem Forum vorstellte:

The thriving bagpipe business of Pakistan







Viel Spaß damit ;-)




Happy Piping
Roland