Dienstag, 20. Januar 2015

Das Jahr fängt gut an ;-)

Wow, jetzt ist tatsächlich fast schon wieder ein halbes Jahr her, dass ich das letzte Mal was geschrieben habe. Dabei hatte ich doch Besserung gelobt und auch schon das eine oder andere Thema in Aussicht gestellt ...

Die Themen habe ich natürlich weiter verfolgt, aber es lohnte zum einen mangels Erfolg nicht darüber zu berichten, zum anderen hatte ich, wenn ich etwas schreiben wollte, keine Zeit - oder wenn ich Zeit hatte, übte ich lieber oder versuchte, mich in Form zu halten.

Der erste öffentliche Auftritt mit der bellowsblown chamber pipe. (Foto: Dr. Jezussek)


Nach dem vergangenen Wochenende muss ich nun aber mein Schweigen brechen. Denn ich habe es endlich geschafft, am Workshop "Dispokinesis - Der Körper, unser wertvollstes Instrument" von Joachim Schiefer teilzunehmen. Die Dudelsack Akademie in Hofheim am Taunus bietet diesen Workshop schon seit einigen Jahren im Kursprogramm an, bisher hat es zeitlich einfach nicht hingehauen.

Vorneweg: Der Workshop hat sich mehr als gelohnt. Auf einer kurzen - aber deswegen nicht weniger intensiven - Reise in Richtung Körperbewusstsein, zeigte Joachim sehr deutlich auf, wie sehr uns Fehlhaltungen des Körpers am befreiten Spielen hindern können. Und wie wir diese Fehlhaltungen sowohl im Sitzen beim Üben mit dem Practice Chanter als auch beim Spiel auf der Great Highland Bagpipe vermeiden bzw. uns in eine dem Pipen förderliche Positition (Disposition) bringen können. Gerade letzteres ist von enormem Wert, da so die Finger viel leichter arbeiten können und auch aus dem Atemzyklus vielmehr heraus geholt werden kann. Außerdem dient eine disponierte, also dem Pipen förderliche Haltung auch der Prävention von Musiker-Erkrankungen wie der Fokalen Dystonie, die uns Pipern besser als Piper's Palsy bekannt ist.

Mit der disponierten Sitzhaltung läuft es tatsächlich besser. (Foto: Thomas Zöller)

Natürlich gäbe es an dieser Stelle noch so viel mehr zu berichten. Über den Muskulus Pyramidalis und seine wichtige Rolle zum Beispiel. Oder den Greifreflex, der uns in vielen Lebenslagen wertvolle Dienste leistet - nur eben beim Pipen nicht. Doch ich möchte dem Workshop nichts vorweg nehmen. Schließlich wird Joachim wohl auch nächstes Jahr wieder sein Wissen an die Schüler der Dudelsack Akademie von Thomas Zöller weitergeben. Soviel kann ich aber sagen: Anfangs war es sehr ungewohnt, das neue Wissen in die Praxis umzusetzen. Aber schon nach kurzer Zeit fiel mir heute das Spielen auf der Great Highland Bagpipe dank einer gekürzten Blowpipe, viel mobileren Fingern und effektiverer Atmung wesentlich leichter als noch vor einigen Tagen. Wenn das kein Erfolg ist!



Happy piping
Roland


1 Kommentar:

  1. Herzlichen Glückwunsch zum Erfolg mit der Prävention gegen das Pipers Palsy Syndrom. Gute Haltung, Körperwahnehmung und -bewußtsein sowie ein entspannteres Training sind mir auch in anderen Lebenslagen als hilfreiche Methoden bekannt. Anstatt Pillen, O.P. & kalte Umschläge. Eine echte Chance für erkrankte Musiker! Klasse.

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